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Die besten Screener – die du noch nicht kennst

Wenn ich nach neuen Investitionsmöglichkeiten suche, habe ich in der Vergangenheit oftmals kostenlose Aktienscreener benutzt um die Unternehmen mit guten Gewinnmargen, hohen Renditen und günstigem Preis zu finden. Mein Favorit  – der Screener der Financial Times – bietet seit kurzem aber nur noch für Abonnenten den vollen Funktionsumfang. Zwar funktioniert das Filtern nach diversen Kriterien noch, aber leider bekommt man dann nicht mehr wie bisher die Fundamentaldaten der letzten Jahre. Ich habe mich deshalb neulich wieder auf die Suche gemacht, was es sonst so gibt – und habe einiges entdeckt! Gerade jetzt wo die zu stark gelaufenen Werte eine deutliche Korrektur erleben kann es hilfreich sein den Markt nach Kennzahlen genauer zu beobachten.

Und ich wette dass für fast jeden mindestens eine Seite dabei ist, die er/sie noch nicht kennt!

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Investieren in das A-Team

Wer kennt noch das A-Team? Diese Kultserie der 80er ist ehrlich gesagt etwas vor meiner Zeit gewesen, aber ich habe nun investiert in Ateam Inc.

 

Ok, das Video ist nur ein kleiner Scherz – und Nein ich bin nicht ins Geschäft mit Filmrechten eingestiegen 😉

Aber ich konnte mir natürlich nicht verkneifen meine Wissenslücke nachträglich zu füllen und habe viel Spaß gehabt dem Trupp bei ihren Heldentaten zuzuschauen (während ich meiner Frau gesagt habe, wir müssen jetzt für einen Blogpost zu einer tollen Aktie recherchieren^^).

Meine Investition hängt aber eigentlich überhaupt nicht mit der bekannten Serie zusammen, außer dass der Gründer einer japanischen Firma sein Unternehmen nach eben jener Serie benannte: A-Team. Er wollte wohl seine Programmierer als ein eben solches Team sehen, das unterschiedliche Stärken kombiniert um erfolgreich ans Ziel zu gelangen. Und wahrscheinlich war Gründer Takao Hayashi auch einfach in seiner Jugend ein Fan der Serie.

Investiert habe ich in die japanische Ateam Inc aber natürlich aus wirtschaftlichen Gründen. Meine wichtigsten Gründe in Kürze:

  • Gründergeführtes Unternehmen
  • Überzeugende Strategie (in Japan, wo effiziente Kapitalallokation und gute Strategien nicht leicht zu finden sind)
  • Sehr geringe Kapitalintensität
  • starkes Wachstum: Seit 2010 jährliches Umsatzwachstum (CAGR) rund 40%, Gewinnwachstum (CAGR) rund 30%
  • Eigenkapitalrendite aktuell um 40%, historisch fast immer über 20%
  • Gemessen am Wachstum äußerst günstig: für 2018 geschätztes KGV etwa 13, EV/EBIT 7,5
  • Regelmäßig erfolgreicher Eintritt in neue Geschäftsbereiche, Ambition ist “Wachstum für 100 Jahre”

Wir haben vor uns also ein Unternehmen mit hohem zweistelligem Wachstum, fähigem Management, außerordentlichen Eigenkapitalrenditen (25-40%) und einem KGV von 13. Darin enthalten Geschäftsbereiche in der Startup-Phase die noch Verluste schreiben. Wie kann das sein in einem Land, in dem mäßig wachsende Schwergewichte an der Börse mit KGVs von 25 gehandelt werden? Dieser Frage werde ich versuchen heute nachzugehen.

Geschichte und Geschäftsmodell

Der junge Takao Hayashi begann 1997 als freiberuflicher Softwareentwickler zu arbeiten. Laut Unternehmensinformationen begann er schon 1982 im Alter von 11 Jahren mit dem programmieren. Japan als technologiebegeistertes Investieren in das A-Team weiterlesen

Bringt Trump die Inflation zurück?

Heute will ich einmal über das allgemeine Wirtschaftsgeschehen schreiben.

Ich glaube fest daran, dass ich als Kleinaktionär vor allem durch gute Aktienauswahl nachhaltigen Erfolg haben werde, nicht durch die Vorhersage von Konjunkturumschwüngen oder politischen Gegebenheiten. Allerdings fasziniert mich gerade auch die Volkswirtschaftliche Seite, und ich sehe aktuell Risiken die der breitere Markt völlig zu ignorieren scheint – genaugenommen die Anlagen in Dollar gefährden könnten. Die USA zählen seit Jahrzehnten zu den besten Anlagezielen und sind nicht zuletzt wegen der geringen kulturellen und sprachlichen Barrieren und der vielen Internationalen Konzerne auch in Deutschland der beliebteste Auslandsmarkt für Aktien. Gleichzeitig zeigt uns aktuell Erdogans Türkei, dass man politische Probleme nicht unterschätzen und am besten frühzeitig meiden sollte – wer als Europäer Geld in der Türkei angelegt hat wird mit Sicherheit recht dauerhafte Kapitalverluste eingestehen müssen, wenn er nicht rechtzeitig abgesichert hat oder sehr viel Glück hatte.

In den USA ist ja bekanntlich der große Trampel Trump an die Macht gekommen, der sich zwar gerne seiner wirtschaftlichen Kompetenz rühmt, aber davon bei genauer Bringt Trump die Inflation zurück? weiterlesen

Optionen – Funktionsweise und wann ich als langfristiger Anleger Optionen schreibe

Optionen haben ja (nicht ganz zu unrecht) den Ruf eher etwas für Spekulanten zu sein als für langfristig orientierte Anleger. Viele, auch ich eingeschlossen, lassen denn auch sofort die Finger von Optionen und ähnlichen Wertpapieren. Allerdings haben zumindest die normalen Optionen auch für einen langfristigen Anleger unter Umständen eine Berechtigung. In der Tat habe ich zum ersten Mal im letzten Monat eine Option geschrieben.

Was sind Optionen und wie funktionieren sie?

Um Optionen zu verstehen, starten wir am besten mit sogenannten Put-Optionen. Viele nutzen Optionen zwar eher zum spekulieren auf Kursveränderungen, aber man kann eine Option auch als Versicherung sehen. Denn Optionen sind Verträge zwischen zwei Investoren, bei denen einer das Kursänderungsrisiko des anderen übernimmt. Optionen – Funktionsweise und wann ich als langfristiger Anleger Optionen schreibe weiterlesen

Update 2 zu Protector Forsikring

Protector Forsikring ist eine norwegische Versicherung, die ich bereits seit 2017 im Depot habe und erst im Juni hier eine Analyse vorgestellt habe. Im letzten Update zu Protector hatte ich bereits von der Gewinn- und Umsatzwarnung bei Protectorforsikring geschrieben und meinen Optimismus ausgedrückt, dass die Probleme im nächsten Jahr gelöst werden können und Protector daher stark unterbewertet erscheint.

Inzwischen gibt es wieder neue Informationen, die dieses Update 2 zu Protector Forsikring weiterlesen

Update: Protector Forsikring

Ich hatte die schnell wachsende norwegische Versicherung Protector Forsikring bereits im Herbst in einer ersten kleinen Position gekauft und erst vor wenigen Wochen hier als günstige Investition in ein langfristig stark wachsendes, kosteneffizientes Unternehmen vorgestellt.

Das erste Quartal war da bereits sehr schwach ausgefallen: Sowohl eine hohe Schadensquote als auch ein negatives Anlageergebnis bei den Aktien haben den Quartalsgewinn auf 0 fallen lassen, während das Wachstum sehr stark war.

Der Chef zeigte sich denn auch schon damals besorgt über das Ergebnis und meinte man müsste sehen ob die hohe Schadensquote ein Ausrutscher war oder an “schlechtem Underwriting” lag – sprich an zu niedrig gesetzten Preisen. Ich habe meine Erwartungen für das laufende Jahr daher schon merklich abgesenkt und der Aktienkurs kam entsprechend über den Frühling immer weiter zurück.

Aktuelles: Gewinn- und Wachstumswarnung

Am Freitag kamen dann die Zahlen des zweiten Quartals, und die wurden am Markt wirklich negativ aufgenommen. Update: Protector Forsikring weiterlesen

Wenn mein Depot ein konsolidiertes Unternehmen wäre

Wie ich schon oft erklärt habe, halte ich das langfristig ausgerichtete, auf den fundamentalen Wert eines Unternehmens blickende Investieren für das einzig vernünftige und intelligente Investieren. Andere Strategien (zum Beispiel Market Making, wozu ich auch Hochfrequenzhandel zähle und zum Teil charttechnisches Trading) funktionieren sicher auch, aber müssen anders klassifiziert werden.

In der Praxis schaut man dann aber doch viel zu häufig auf die Kursänderungen und kurzfristige Börsenbewertungen.

Reporting bestimmt Sichtweise, Sichtweise bestimmt Handlungen

Um die Perspektive gerade zu rücken habe ich daher vor drei Jahren entschieden, dass ich mein Depot anders betrachten will. Nämlich so als ob es ein einziges Unternehmen wäre mit Geschäftsbereichen die jeweils ihren Gewinnanteil Wenn mein Depot ein konsolidiertes Unternehmen wäre weiterlesen

Protector Forsikring – Norwegische Versicherung auf Wachstumskurs

Ich habe ja bereits einmal erwähnt, dass ich Aktien von Protector Forsikring besitze, aber nie einen Post dazu geschrieben. Warum? Weil ich aus persönlichen Gründen wenig Zeit hatte. Und da ich aktuell als Data Scientist arbeite, geht schon um die Aktien zu verfolgen und auf Laufenden zu bleiben genug Zeit weg (wenn es hier in Berlin Jobs in Fonds oder ähnlichem gäbe würde ich mich ja da auch mal bewerben, aber es ist halt Berlin).
Nun ja – hiermit hole ich meinen Post nach. Da ich meine Aktien zu Kursen von über 90 norwegischen Kronen gekauft habe, werde ich auch darauf eingehen ob ich aus heutiger Sicht (bei 20 NOK geringerem Preis von gut 70 NOK) die Entscheidung immer noch für richtig halte.

Protector Forsikring

Protector Forsikring (Protector Versicherung) ist eine norwegische Versicherungsgesellschaft mit einem enormen Wachstum und sehr niedrigen Verwaltungskosten. Den Hinweis auf die Firma bekam ich beim letztjährigen ValueWeekend und erinnere mich noch genau, dass ich von Wachstum und Kostenvorteilen ebenso beeindruckt war wie von Protector Forsikring – Norwegische Versicherung auf Wachstumskurs weiterlesen

Aufstockung Mix Telematics

Mix Telematics war in meinem Portfolio der stärkste Wert der vergangenen Monate, kurz vor Argo Graphics (beides Käufe aus dem letzten Herbst). Als ich meinen Beitrag letztes Jahr schrieb war die Marktkapitalisierung von Mix Telematics noch bei 2,8 Mrd. Rand. Nach den überraschend guten Jahreszahlen, die die tatsächlich die drei Monate alte Prognose um 50% übertroffen haben, habe ich mich entschieden meinen Aktienbestand nochmal um die Hälfte aufzustocken. Dies will ich zum Anlass für ein kleines Update nehmen.

Chart von Mix Telematics, die Linie markiert meinen Kauf

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Bericht von der Hauptversammlung der Beta Systems AG

Wie ich im letzten Artikel zur Beta Systems Software AG ja schon angekündigt hatte bin ich am Montag zur Hauptversammlung selbiger Firma gegangen. Da die Sonne wundervoll schien und ich nur 4 U-Bahnstationen entfernt wohne hoffte ich eigentlich nach 2 bis 3 Stunden wieder gehen zu können und mir einen schönen Nachmittag machen zu können. Nun ja, das klappte nicht ganz – aber dazu später.

Das Gebäude der Beta Systems Software

Zu Beginn um 11:30 Uhr war der Hauptversammlungssaal schon gut gefüllt, ich schätze 60 bis 70 Aktionäre hatten sich dort eingefunden, zusammen knapp 3 Mio Stimmrechte. Die meisten davon übrigens mit über 2,3 Mio bei der Deutschen Balaton. Ich schnappte mir einen Geschäftsbericht und hörte den üblichen Verlesungen zu Beginn einer Hauptversammlung zu. Der 6. Tagesordnungspunkt – Abschließung des Ergebnisabführungsvertrags mit der neu erworbenen LYNET – wurde vorgezogen und sollte auch zuerst Bericht von der Hauptversammlung der Beta Systems AG weiterlesen