Wie ihr wisst investiere ich ja durchaus auch gern in fremden Ländern (sofern die Bewertung interessant ist). Bei der Frage ob ein Schwellenland prinzipiell ein interessantes Investmentziel sein kann gibt es dabei oft zwei Meinungen zu hören:
- Ja – durch die geringeren Lohnkosten können Unternehmen ja günstiger produzieren und im Ausland verkaufen, außerdem haben Schwellenländer ja ein großes Aufholpotential.
- Nein – die jüngere Geschichte zeigt dass ein Investor eben nicht mit Schwellenländeraktien, sondern mit US-Aktien reich werden konnte. Das wird dann auf die Sicherheitslage, den entwickelten Kapitalmarkt oder die prinzipielle Überlegenheit der USA geschoben. Auch in Deutschland investieren manche Anleger trotz der hohen Bewertungen bevorzugt in den USA.
Interessanterweise gibt es wenige klare Erkenntnisse zu der Frage warum denn nun der Lebensstandard in Schweden, Japan oder Neuseeland sehr hoch ist, aber in weiten Teilen Afrikas und Südamerikas sehr schlecht. Mitunter wird ein mangelhaftes Bildungssystem als Schuldiger ausgemacht, einige behaupten sogar es sei noch heute so dass der Westen mit allen Mitteln die Ärmsten Länder ausbeute. Dagegen sprechen allerdings die Beobachtungen aus der realen Wirtschaft: Die Menschen in der DDR, Russland und anderen Ostblockstaaten haben in der Regel eine sehr gute Bildung genossen. Osteuropäische IT-Kräfte sitzen massenhaft in den Startups in Berlin, London oder dem Silicon Valley – dennoch erkennt man klare Wohlstandsgefälle. Warum sind einige Länder reich und andere arm? weiterlesen