Wie man an Aktien mit zweistelliger Dividendenrendite kommt…

Zweistellige Dividendenrenditen bei einer Inflation von unter 2% würde wohl jeder gerne nehmen, aber die wenigsten sehen wie sie dort hin kommen. Aber es ist definitiv möglich, sogar ohne dafür Jahrzehnte warten zu müssen!

Daher heute mal ein ganz kurzer Post aus Freude über die neueste Entwicklung in meinem Depot: Ich habe zum ersten Mal eine Aktie, die mir (bezogen auf meinen Kaufpreis) eine zweistellige Dividendenrendite bringen wird!

Dabei ist das kein dubioses Pump&Dump, keine heiße Technologiefirma und kein Super-Geheimtipp den nur die krassesten Insider kennen. Es sind die Aktien einer in Deutschland überaus bekannten Firma: Sixt. Ich habe die Aktien – die Vorzugsaktien genaugenommen – Ende 2014 für 24,50 € pro Stück gekauft. Ich sah damals schon einen erheblichen Wert im JointVenture DriveNow und die Auslandsexpansion von Sixt nahm gerade Fahrt auf. Sixt wurde damals mit einem KGV von ca 11 (für 2014) gehandelt, aus der erwarteten Dividende von 1.02€ wurden dann direkt 1,22€ – also schon 5% in meinem ersten Jahr. Für 2015/2016 waren es jeweils 1,52€ und 1,67€ je Aktie, und nun in diesem Jahr die Krönung mit ganzen 4,02€. Bezogen auf meinen Einstiegskurs ist das eine Rendite von 16,5%. Insgesamt werde ich dann 8,43€ (vor Steuern…) oder ein Drittel meines Kaufpreises durch die Dividenden wieder zurückerhalten haben. Und das in einer Zeit der Niedrigzinsen, wo man selbst Verbraucherkredite laut smava.de ab unter 2% Zinsen bekommen kann und das Sparbuch bekanntlich gar nichts mehr abwirft!

Eine zweistellige Dividende auf seine Investition zu bekommen ist nicht unrealistisch, man muss nur:

  • Eine Aktie günstig kaufen: die Vorzugsaktie von Sixt ist zum Beispiel immer wesentlich günstiger als die Stammaktie, hat aber eine höhere Dividende. Damals schon ein KGV von 11 und eine Dividendenrendite von 5%! Daran sieht man übrigens auch wie falsch die Annahme eines effizienten Marktes ist: Wer in die Vorzüge investiert erhält ein Drittel mehr Dividendenrendite ohne dafür echte Nachteile zu haben, Fonds kaufen trotzdem die zum SDAX gehörigen Stammaktien und zahlen viel zu viel.
  • Eine Firma mit klugem Management kaufen: Erich Sixt hat nachweisbar eine unglaublich große Erfahrung darin, mit Autovermietung Geld zu verdienen. Er ist ein Vollblutunternehmer, hat früh in interessante Geschäftsfelder investiert und dabei immer auf die Profitabilität geachtet.
  • Eine Aktie mit bereits hoher Ausschüttung kaufen: Wie gesagt hatte Sixt schon in meinem ersten Jahr eine Dividendenrendite von 5%. Auch heute gibt es interessante Aktien mit hoher Dividendenrendite und oft auch Wachstum die man sich anschauen kann, z.B. Freenet, Aareal, Bet-At-Home, BMW und Daimler, Prosieben, Aurelius. Wer da über die niedrigen Zinsen jammert ist wirklich selbst schuld.
  • Eine profitable Firma kaufen: Es klingt vielleicht banal, aber mit profitablen Unternehmen bekommt man wesentlich schneller Ausschüttungen als mit Restrukturierungsfällen – dort müssen oft zuerst die Schulden reduziert werden, die Strukturen verbessert, Probleme gelöst werden und bis dahin kommt die vielleicht schon die nächste Krise…
  • Eine Firma mit Wachstum kaufen: Ein solch starkes Dividendenwachstum ist nur möglich, wenn die Firma selbst auch ihre Gewinne steigert. Wenn man dann günstig gekauft hat kommt umso mehr vom Wachstum bei einem an.
  • Die Firma geduldig halten. Damit meine ich nicht dass man an schlechten Investitionen ewig festhalten sollte. Aber man muss der Versuchung widerstehen, schon nach 20 oder 30 Prozent Kursgewinn die Aktien wieder zu verkaufen – so lange ein Unternehmen profitabel wächst und die Bewertung nicht völlig abhebt muss man nicht verkaufen.

Ich bin schon gespannt und freue mich darauf, in den kommenden Jahren weitere Aktien mit zweistelligen Dividendenrenditen zu bekommen – einfach weil ich glaube dass meine Unternehmen ihre Gewinne gut steigern können. Mein Tipp für den nächsten Kandidat wäre dabei ja Admiral (schon jetzt 6% aber erst kurz im Depot) oder Polytec (Kaufkurs der ersten Aktien unter 8€, Gewinn dürfte um 1,70€ liegen)  – aber Sixt wird bestimmt nicht alleine bleiben!

 

5 Gedanken zu „Wie man an Aktien mit zweistelliger Dividendenrendite kommt…

  1. Sixt Vorzüge Ende 2014 zu kaufen, war eine gute Entscheidung, aber die Dividende von heute auf den Kurs von damals zu beziehen, ist für mich eine Milchmädchen Rechnung. Der Kurs ist halt nicht mehr 24,50 sondern über 60. Dementsprechend könntest du auch in eine andere Aktie investieren, die keine zweistellige Dividendenrendite hat, aber absolut trotzdem die gleiche Dividenden kassieren…

    Mein eigenes Milchmädchen Problem ist, dass ich wesentlich entspannter mit einer Position umgehe, wenn ich durch Gewinnmitnahmen oder Dividenden meinen ursprünglichen Einsatz schon wieder raus habe. Dann kann ich ja insgesamt keinen Verlust mehr machen, aber der aktuelle Wert ist natürlich genauso Geld, dass ich auch wieder verlieren kann…

    1. Hi Mario! Zum Teil gebe ich dir recht, die aktuelle Dividendenrendite ist natürlich niedriger, und um Entscheidungen zu einem Investment zu treffen (wie z.B. ein Verkauf) muss man die aktuellen Daten nehmen.

      Ich finde den Gedanken daran was ich ursprünglich bezahlt habe aber als Motivation sehr gut: Es lohnt sich, nach den richtigen Aktien zu suchen! Und es lohnt sich nicht nur auf Kurssteigerungen zu schauen, sondern darauf zu schauen wo in der Zukunft die größten Gewinne warten. Bei der Auswahl einer zu kaufenden Aktie zu fragen: “Ist es realistisch möglich, dass diese Aktie mir in fünf Jahren zweistellige Dividenden zahlt?”. Die Suche nach solchen Aktien ist natürlich nicht leicht und ich hab ja auch in Aktien wie IBM investiert die nicht so gut liefen.
      Aber man sollte wissen, dass das möglich ist! und sollte versuchen sich genau solche Aktien zu suchen! Das ist der Gedanke dahinter. Ich hoffe, dass dieses Beispiel mich und vielleicht den einen oder anderen Leser motivieren wird nach den besten Aktien zu fahnden und sich nicht mit wilden Spekulationen oder mit Sparbucheinlagen abzugeben 🙂

    2. Nicht ganz, wenn du die Aktie veräußerst, mußt du für die Gewinne steuern zahlen und hast weniger Kapital um in eine andere Aktie zu investieren.

      60-24,50= 35,5 – Abgeltungssteuer – Soli = 25,57 + 24,5 = 50,07

      Also 8% Bruttodividende 😉

  2. @mario Dabei darfst du aber nicht vergessen das bei jedem Wechsel, Kosten und Steuern entstehen, diese muß man dann abziehen und dann wird es schon schwerer Aktien mit gleicher Dividendenrendite zu finden 😉

    Ich darf mich im Schnitt über 52% Bruttodividende zu den Einstandskosten freuen, gekauft zwischen 98 und 2000 🙂

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